
Der Oberhausener hat sein Abitur am dortigen Sophie-Scholl-Gymnasium gemacht. Danach schlug er zunächst einen ganz anderen Weg ein und studierte Elektro- und Informationstechnologie. „Ich habe aber schnell gemerkt, dass mir das zu theoretisch ist – viel Sitzen, wenig Praxis. Das war mir zu stupide“, erzählt er. Kein Wunder: Schon in der Schulzeit hatte er Ferienjobs und ein Praktikum im Garten- und Landschaftsbau absolviert. „Da habe ich eigentlich bereits gemerkt, wie gut mir auch die körperliche Arbeit liegt – draußen sein, direkt sehen, was man geschaffen hat.“ Als er entdeckte, dass es diesen Beruf auch im dualen Studium gibt, war für ihn klar: Das ist der richtige Weg.
Paul ist nun direkt ins zweite Ausbildungsjahr eingestiegen. Das bedeutet: Er muss sich Inhalte des ersten Jahres eigenständig erarbeiten. „Aber wenn man wirklich Bock drauf hat, dann ist das machbar“, sagt er selbstbewusst. Also erleben auch wir ihn von Anfang an als engagiert und neugierig – jemand, der Fragen stellt, Dinge ausprobieren will und den Überblick behalten möchte. Schon nach wenigen Wochen war er mittendrin: Pflasterarbeiten, Umgang mit Geräten wie Motorflex und Heckenscheren, Pflegearbeiten, Rodungen. „Für die anderen ist das Alltag, für mich ist vieles neu. Aber genau das macht es spannend“, erzählt er. Auch die Atmosphäre in unserem Betrieb beschreibt er positiv: „Nach der Arbeit sitzt man manchmal zusammen, redet über die Baustellen oder über private Dinge. Das ist super.“
Das Besondere am dualen Studium: Paul absolviert bei uns die Ausbildung und besucht die hiesige Berufsschule – und wechselt dann im kommenden Jahr an die Hochschule Osnabrück. Dort kommen Fächer wie Vegetationstechnik, Bauwesen, Ökologie, Planung oder Management hinzu. So wächst Schritt für Schritt zusammen, was den Beruf ausmacht: praktische Erfahrung und wissenschaftliche Kompetenz.
Der Vorteil: Nach acht Semestern hat Paul zwei Abschlüsse – den Gesellenbrief im Garten- und Landschaftsbau und den Titel Bachelor of Engineering. „Man bekommt mehr in kürzerer Zeit mit, hat zwei Abschlüsse und kann sich durch das Gehalt die Studienzeit auch mitfinanzieren“, sagt er.
Neben der Ausbildung ist Paul übrigens auch sportlich aktiv: Kick- und Thaiboxen betreibt er seit sieben Jahren, zudem fährt er Motorrad und schraubt mit seinem Vater an Autos. All das passt zu seinem Beruf: körperlicher Einsatz, technisches Verständnis und Freude daran, Dinge zu gestalten. „Im Handwerk wird man beansprucht, und dann möchte ich den Dingen auf den Grund gehen. Das Studium kombiniert beides perfekt: Praxis und geistige Herausforderung.“
Für uns ist Pauls Weg ein gutes Beispiel dafür, wie junge Menschen heute ihre Zukunft gestalten: selbstbewusst, mutig und mit dem Wunsch nach Praxisnähe. Wir freuen uns, ihn dabei zu begleiten – und sind stolz, dass wir ihm als einer der wenigen Betriebe die Möglichkeit geben können, ein duales Studium im Garten- und Landschaftsbau zu absolvieren. Herzlich willkommen bei uns, Paul!